Warzenbehandlung
Eine frühzeitige und professionelle Warzenbehandlung schützt vor Ausbreitung der Warzen am eigenen Körper und vor der Ansteckung anderer. Daher sollte man gerade mit Kindern, die sich angesteckt haben, einen Arzt aufsuchen. Warzen können nicht nur sehr unangenehm sein, schmerzen und im Alltag einschränken. Sie können auch recht unschön sein und je nach Lokalisation sogar sehr entstellend wirken. Die körperliche und psychische Belastung, die Warzenauslösen können, ist hoch. Auch aus diesem Grund ist es wichtig, eine Warzenbehandlung professionell und frühzeitig anzugehen.
Warzen kommen häufig vor
Täglich sehen wir Patienten, die mit Warzen zu kämpfen haben. Das Risiko, uns während unseres Lebens mit Warzen zu infizieren, liegt bei ca. 80 Prozent. Oftmals sind Kinder von Warzen betroffen (laut verschiedenen Studien haben bis zu einem Drittel aller Kinder und Jugendlichen Warzen), die dann besonders leiden. Schätzungsweise 5 Prozent der Erwachsenen haben Warzen.
Warzen sind nicht nur sehr unschön, sie können auch richtig unangenehm sein und ggf. sogar heftige Schmerzen verursachen und je nach betroffener Körperregion beispielsweise beim Gehen, beim Sport etc. einschränken.
Wie entstehen Warzen?
Echte Warzen entstehen durch eine Infektion mit einem „Humanen Papillomavirus“ (HPV) und bilden gutartige Hautwucherungen, v.a. an schlecht durchbluteten Hautstellen (Hände, Füße). Man infiziert sich durch einen direkten oder indirekt Kontakt, z.B. bei Schwimmbad- oder Saunabesuchen oder auch in der Umkleidekabine beim Sportunterricht. Zwar sind Warzen sind in den meisten Fällen gutartig, sie bilden sich aber nur in Ausnahmefällen von selbst zurück und sie können je nach Lokalisation (beispielsweise an den Fußsohlen, unter den Nägeln) auch sehr schmerzhaft sein.
Es gibt unterschiedlichste Arten von Warzen, beispielsweise:
- Gewöhnliche Warzen/ Stachelwarzen (Verrucae vulgares):
Gewöhnliche Warzen sind besonders häufig und können an allen Körperstellen vorkommen. Auch die Feigwarzen (Genitalwarzen), welche einen massiven Leidensdruck verursachen können, gehören zu dieser Warzenart. -
Plantarwarzen/ Dornwarzen (Verrucae plantares):Dornwarzen treten v.a. an den Fußsohlen auf und können dort starke Beschwerden verursachen.
- Flachwarzen/ Planwarzen (Verrucae plantae/ Verrucae plantae juveniles):
Entstehen v.a. im Gesicht, an den Händen und an den Unterarmen. Als juvenile Flachwarzen (Verrucae plantae juveniles) kommen sie sehr häufig bei Kinder und Jugendliche vor. -
Dellwarzen/ Schwimmbadwarzen (Molluscum contagiosum):
Dellwarzen haben eine Delle in der Mitte und eine glänzende Oberfläche. -
Pinselwarzen (Verrucae filiformes):Pinselwarzen haben einen längeren, fadenförmige Stil. Sie treten meistens im Gesicht auf, beispielsweise an Augenlidern, an Kinn, Nase oder Hals aber auch im Bereich der Lippen. Sie werden häufig beim Rasieren aber auch beim Waschen und Abtrocknen gereizt oder sogar verletzt.
Hinzu kommen die sogenannte Alterswarzen (Verrucae seborrhoicae), die zumeist bei Erwachsenen über 50 Jahren vorkommen, aber auch durchaus deutlich früher entstehen können. Sie sind völlig harmlos, aber teilweise sehr unangenehm, da sie beispielsweise jucken, einreißen und bluten und auch besonders spektakulär aussehen können. Alterswarzen werden nach aktuellem Forschungsstand nicht von HPV verursacht. Entsprechend ist die Behandlung von Alterswarzen, im Gegensatz zur Behandlung von echten Warzen, auch nicht so komplex und führt zu sofortigem Erfolg.
Welche Faktoren begünstigen Warzen?
Kinder haben ein erhöhtes Warzenrisiko, denn ihr Immunsystem kennt das Virus, das Warzen auslöst, noch nicht und hat noch nicht gelernt, den Erreger zu bekämpfen bzw. unter Kontrolle zu halten.
Sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen begünstigen folgende Faktoren die Entstehung von Warzen:
- schwaches/ geschwächtes Immunsystem
- angegriffene, geschädigte Haut, bspw. durch
- Neurodermitis
- Verletzung der Haut oder der Nagelfalz
- starkes Schwitzen, auch Fußschweiß
- schlechte Durchblutung der Füße und Hände, bspw. durch
- Diabetes
- Rauchen
Wie gefährlich sind Warzen?
Warzen sind eine gutartige Hauterkrankung, können aber sehr unschön, unangenehm und auch schmerzhaft sein. Besonders an den Fußsohlen oder unter den Nägeln verursachen Warzen starke Scherzen. Weniger als die Hälfte aller Warzen (ca. 40 Prozent) bilden sich innerhalb von 2 Jahren von selbst zurück. Um einer Ausbreitung vorzubeugen und zu verhindern, dass andere sich anstecken, ist eine Warenbehandlung daher immer sinnvoll. Besonders bei Symptomen wie Schmerz, Blutung, Jucken oder Brennen und natürlich auch wenn die Warze entstellt oder behindert, sollten Sie eine professionelle, ärztliche Behandlung schnell in Angriff nehmen. Auch Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sollten die Behandlung der viral verursachten Warzen nicht hinauszögern.
Die durch HPV verursachten Warzen selbst sind zwar gutartig, allerdings können die HP-Viren im Körper auch größeren Schaden als die Entstehung von Warzen anrichten: Bestimmte Stämme der HP-Viren können nämlich Hautkrebsvorstufen und Hautkrebs auslösen. Daher werden immer wieder HPV-Tests angeboten, die geprüft, ob eine HPV-Infektion vorliegt. Diese Tests sind unseres Erachens nicht sinnvoll, denn das Lebenszeitrisiko einer Infektion liegt, wie oben erläutert, bei 80 Prozent und die Information, ob eine Infektion vorliegt hilft letztendlich nicht weiter.
Um das Risiko unserer Patienten zu senken, bieten wir im Gegensatz dazu in unserer Praxis eine Früherkennung von HPV16 bedingten Kanzerosen an Haut und Schleimhäuten durch einen Schnelltest an. Dieser Schnelltest weist Antikörper nach, die hoch-spezifisch gegen Antigene des Tumors gerichtet sind. Das heißt der Schnelltest ist ein hoch-spezifischer Indikator für das Vorliegen einer durch das HP-Virus ausgelösten Krebsvorstufe oder eines durch das HP-Virus ausgelösten Tumors. Nicht die Infektion mit dem Virus sondern der durch die Infektion entstandene Tumor bzw. die Krebsvorstufe wird also nachgewiesen. Dieser Test ist daher im Sinne der Hautkrebsvorsorge sehr sinnvoll. Mehr zum Thema erweiterte Hautkrebsvorsorge mittels Schnelltest zur Detektion von Antikörpern gegen HPV16-bedingte Hautkrebsvorstufen und Hautkrebs finden Sie hier.
Wie werden Warzen behandelt?
Alle Arten von echten, d.h. virusbedingten Warzen sind recht schwer zu behandeln. Folgende Behandlungsmethoden werden angeboten
- Medikamentöse Therapien mit
- Tinkturen (hornlösende oder verätzende Wirkung)
- hornlösenden Pflastern
- Physikalische Therapien
- Vereisen/ Kryotherapie
- wIRA-Therapie
- Lasertherapie
- Ausbrennen (obsolet)
- Operative Entfernung/ großflächige Exzision („großflächiges Herausschneiden“) – (obsolet)
Erfahrungsgemäß können auch suggestive Methoden, wie „Warzen besprechen“ oder Hypnose Erfolge erzielen, da hier über psychosomatische Vorgänge der Körper dazu gebracht wird, das eigene Immunsystem auf die Warzen als Gegner zu richten.
Besonders die Behandlung von Warzenbeeten (großflächige Ansammlungen von Warzen) ist mühsam, aufwändig und frustrierend. Denn oft kommt gleich nach der Entfernung der Warze sogleich eine neue zum Vorschein.
Alle Therapien, außer der Entfernung mittels Laser, erfordern i.d.R. eine lang andauernde und kontinuierliche Therapie – mit anderen Worten: Geduld!
Welche Warzenbehandlung ist bei Kindern besonders gut geeignet?
Tinkturen und hornlösende Pflaster helfen oftmals nur sehr bedingt. Verätzungen, Vereisungen (Kryotherapie), Lasertherapie sowie eine operative Entfernung können recht blutig und schmerzhaft sein und sind daher für Kinder nur sehr bedingt geeignet.
Insbesondere für Kinder (aber natürlich auch für Erwachsene) bieten wir eine Therapiemethode an, die weitgehend schmerzfrei abläuft, sehr wirksam ist und keine Narben hinterlässt: die Behandlung mit wassergefiltertem Infrarot-A-Licht (wIRA). Die in Deutschland, an der Universität Jena entwickelte sanfte Behandlungsmethode, nutzt bestimmte Anteile aus dem Infrarotlicht, die eine besonders hohe Tiefenwirkung haben. Die schädlichen Lichtanteile werden durch einen Flüssigkeitsfilter herausgefiltert, der nur die tiefenwirksamen und hautschonenden Anteile passieren lässt.
Mehr zur schmerz- und nebenwirkungsfreien Warzenbehandlung mit wIRA finden Sie hier.