Tattoos – Was sollte man bei einer Tätowierung beachten?
Immer wieder werde ich von Patienten gefragt, was ich von Tattoos halte und was man beachten sollte, wenn man sich für eine Tätowierung entscheidet.
Tätowierte Haut liegt im Trend
In den letzten Jahren sind Tattoos zum Modetrend geworden. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov in Deutschland zeigt, dass aktuell etwa 15% der Deutschen tätowiert sind. Mit 18 % sind Frauen häufiger tätowiert als Männer (13 %).
Gerade Jüngere entscheiden sich für ein Tattoo:
- Das Durchschnittsalter bei der ersten Tätowierung bei ca. 25 Jahren.
- In der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren sind immerhin schon 12 % tätowiert. Also fast so viele wie der Gesamtdurchschnitt.
- In der Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren sind sogar schon 28% tätowiert. Fast doppelt so viele wie der Gesamtdurchschnitt.
- In der Altersgruppe über 55 Jahren tragen dagegen nur 7 % ein Tattoo.
39% der Befragten lehnen Tattoos ab.
Worauf Sie bei der Auswahl eines Tattoo-Studios achten sollten.
Tätigkeiten, bei denen die Haut oder die Schleimhaut verletzt wird, gehen mit einer erhöhten Infektionsgefahr durch Blut und Serum übertragbare Krankheiten einher. Um übertragbare Krankheiten bei Menschen vorzubeugen und Infektionen frühzeitig zu erkennen und ihre Verbreitung zu verhindern, unterliegen solche Tätigkeiten dem Infektionsschutzgesetz und der Verordnung zur Verhütung übertragbarer Krankheiten. Die gewerblich gemeldeten Tattoo-Studios werden daher von den Gesundheitsämtern überwacht.
Allerdings kann so eine Überwachung immer nur stichprobenartig stattfinden, d.h. Sie müssen selbst und in Eigenverantwortung die Augen offen halten und sich fragen:
- Macht das Tattoo-Studio einen sauberen Eindruck?
- Werde ich im Beratungsgespräch über Risiken, wie Allergien, Entzündungen und die Nachbehandlung informiert?
- Kann ich noch offene Fragen stellen und wie qualifiziert werden diese beantwortet?
Dass Sie nicht auf die Idee kommen sollten sich auf einem Jahrmarkt, einer Kirmes oder einem Stadtfest an einem Stand oder in einem Zelt tätowieren zu lassen, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Da mir immer wieder entsprechende Angebote begegnen, weise ich dennoch ausdrücklich darauf hin. Das gleiche gilt natürlich für Tätowierer in Urlaubsländern, wo eine behördliche Überwachung ggf. nicht stattfindet und deutsche Hygiene-Vorschriften nicht zur Anwendung kommen.
Haben Sie sich für einen Tätowierer entschieden, sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Vor dem Tätowieren sollte vom Kunden und vom Tätowierer die Einverständniserklärung unterzeichnet werden.
- Stellen Sie sicher, dass der Tätowierer genau sagen kann, woher er die Farben bezieht. „Aus dem Internet“ oder „aus China“ wären keine qualifizierten Antworten.
- Um später nachvollziehen zu können, welche Farben und Farbstoffe verwendet wurden, sollten Sie auf einer Liste bestehen, in der der Tätowierer die Bezeichnungen der Pigmente vermerkt. Dies ist vor allem bei einer möglichen Entfernung oder bei Allergien nützlich.
Was Eltern zum Thema Tattoos wissen sollten
Tätowierungen stellen ebenso wie Piercings unter den Tatbestand der Körperverletzung (§ 223, Strafgesetzbuch). Wer sich tätowieren lassen möchte, stimmt dieser Körperverletzung zu, so dass die Rechtswidrigkeit entfällt (§ 228, Strafgesetzbuch). Wie ist das nun bei Jugendlichen? Unter 16 Jahren wird kein verantwortungsvoller Tätowierer ein Tattoos stechen, zwischen 16 und 18 Jahren verlangt er eine Einverständniserklärung der Eltern tätowiert werden und ab 18 Jahren darf natürlich jeder selbst frei entscheiden.
Gesundheitliche Risiken von Tattoos
Bei der Entscheidung für oder gegen ein Tattoo sollten Sie außerdem die möglichen gesundheitlichen Risiken, die mit einer Tätowierung einhergehen, im Auge behalten. Mehr zu den gesundheitlichen Risiken von Tattoos finden Sie hier.