Zur Verordnung der PrEP ist eine besondere Genehmigung erforderlich, so dass diese nur in wenigen Facharztpraxen verordnet werden kann; die Verordnung der PrEP in Mainz darf u.a. im Haut- und Venenzentrum Mainz – Dr. Kirschner & Kolleg:innen erfolgen.

 

Was ist PrEP und wie funktioniert sie?

PrEP ist die Abkürzung für „Prä-Expositions-Prophylaxe“, das bedeutet: Vorsorge vor einem möglichen Kontakt mit einem Krankheitserreger. Der Begriff PrEP wird im Allgemeinen für die HIV-PrEP verwendet – also die Vorsorge vor dem Kontakt mit dem HI-Virus. D.h. Menschen, die nicht mit HIV infiziert sind, nehmen ein Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen. Dazu nimmt man täglich die Wirkstoffe Tenofovir und Emtricitabin in Form einer Tablette ein. Die Wirkstoffe aus der Tablette werden über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und erreichen schließlich jene Schleimhäute, die bei Sexualkontakten mit Körperflüssigkeiten und Schleimhäuten des Partners oder der Partnerin in Kontakt kommen können. Sollte im Rahmen eines solchen Kontaktes das HI-Virus in diese Schleimhautzellen gelangen, kann es sich aufgrund der Wirkstoffe dort nicht vermehren, eine Infektion wird damit verhindert.

 

Wie erhalte ich PrEP in Mainz und was kostet das?

PrEP ist eine verschreibungspflichtige Medikation. Ein entsprechedes Rezept dürfen nur Ärztinnen und Ärzte ausstellen, die sich mit der Behandlung auskennen und eine spezielle Genehmigung zur Verordnung erhalten haben (so wie für die PrEP in Mainz unsere Praxis). Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen seit einigen Jahren für Menschen mit erhöhtem Risiko für eine Infektion mit HIV die Kosten für die PrEP-Medikamente und die notwendigen Begleituntersuchungen. Private Krankenversicherungen legen dazu eigene Regeln fest, diese hängen i.d.R. von der Versicherungsgesellschaft und dem konkreten Vertrag ab – fragen Sie bei Ihrer privaten Versicherung nach oder erkundigen Sie sich vorab in entsprechenden Internetforen zu Erfahrungen, die andere mit Ihrer Privaten Krankenversicherung gemacht haben.

 

 

Für wen ist PrEP geeignet?

Die entsprechenden Leitlinien empfehlen PrEP für Menschen ab 16 Jahren mit einem erhöhtem Risiko einer Infektion mit HIV. Dazu zählen unter anderem:

  • Männer, die Sex mit Männern haben, und Transpersonen, die in den letzten drei bis sechs Monaten Analverkehr ohne Kondom hatten und/oder künftig haben werden.
  • Partnerinnen und Partner von Menschen mit HIV, die keine HIV-Therapie machen, bei denen diese nicht richtig oder noch nicht mindestens sechs Monate lang wirkt.
  • Menschen, die ungeschützten Sex mit Personen haben, bei denen eine undiagnostizierte HIV-Infektion wahrscheinlich ist.

Sind eine oder mehrere dieser oder weiterer Voraussetzungen erfüllt, können Ärztinnen und Ärzte mit entsprechender Genehmigung ein eRezept für drei Monate ausstellen, mit dem man sich dann die Tabletten in der Apotheke abholen kann.

 

Welche Nebenwirkungen hat PrEP und wie sicher schützt PrEP vor Ansteckung?

PrEP hat grundsätzlich die gleichen Nebenwirkungen wie Medikamente, die bei einer bestehenden HIV-Infektion eingenommen werden müssen. I.d.R. wird PrEP gut vertragen. Einige Patienten klagen, vor allem in der ersten Zeit, über Übelkeit, Durchfall, Kopf-, Bauch- und Gelenkschmerzen sowie Müdigkeit oder Schlafstörungen. Auch die Knochendichte kann sich leicht verringern. Da das Medikament die Leistungsfähigkeit der Niere verringern kann, ist es wichtig, entsprechende Laborwerte regelmäßig überprüfen zu lassen. Menschen mit chronischen Nierenerkrankungen sollten keine PrEP einnehmen.

Die PrEP schützt so gut wie Kondome – sofern sie richtig angewendet wird. In der Leitlinie der Deutsch-Österreichischen AIDS Gesellschaft heißt es: „Erfolg und Sicherheit sind an eine Begleitung geknüpft.“ D.h. es it wichtig die Einnahme mit dem verordnenden Arzt genau abzusprechen sowie alle drei Monate auf HIV zu testen und weitere Laborwerte zu erheben.

 

 

Wie erhalte ich die PrEP in Mainz?

Bitte vereinbaren Sie einen Termin zur PrEP-Erstberatung über unsere Online-Rezeption.

Im Rahmen eines ersten Termins erfolgen dann zunächst eine Untersuchung und ausführliche Beratung sowie die notwendigen Laboruntersuchungen (HIV-Test, Nierenwert, Hepatitis B und C, Lues, Abstrich/Urin für Chlamydien/Gonokokken). Sobald die Laborergebnisse vorliegen und in Ordnung sind kann die PrEP gestartet werden. Dazu wird zunächst ein Rezept für 30 Tage ausgestellt. Erst mit vier Tagen korrekter Einnahme nach Beginn der PrEP besteht ein vollständiger Schutz. Was ist wenn eine Dosis vergessen wird? Eine vergessene Dosis kann bis zu 12 Stunden später nachgenommen werden.

Eine erste Kontrolle erfolgt vier Wochen nach PrEP-Start, dabei erfolgt ein Arztgespräch, Blutabnahme (HIV-Test, Nierenwert). Sind die Laborwerte in Ordnung wird das erste Folgerezept für 3 Monate ausgestellt.

Danach erfolgt alle drei 3 Monate ein PrEP-Check mit Blutabnahme (HIV-Test, Nierenwert, Lues, ggf. Abstrich/Urin), und einem neuen Rezept für weitere drei Monate.

 

 

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