Moskitos, Mücken, Stechmücken, Mückenstiche – Wer kennt nicht das unermüdliche Summgeräusch, das uns vom Schlafen abhält, und natürlich den quälenden Juckreiz, wenn der Mückenstich erst einmal erfolgt ist? Beim Urlaub in subtropischen und tropischen Regionen kommt dann ggf. noch die Gefahr einer Übertragung von gefährlichen Erkrankungen, wie Malaria, Denguefieber, Zikavirus etc. hinzu. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie sich gerade im Urlaub im Süden, aber natürlich auch zuhause, gut vor Mückenstichen schützen.
Mückenstiche/ Insektenstiche: Welche Schutzmaßnahmen wirken
Zum Schutz vor Insekten- und Mückenstichen empfiehlt die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft folgende Maßnahmen:
- Insektenabwehrender Substanzen (Repellentien)
- Körperbedeckende Kleidung
- Mückengeschützte Räumen
- Moskitonetz
- Maßnahmen zur Insektenbekämpfung
1. Insektenabwehrende Substanzen (Repellentien)
Tragen Sie konsequent insektenabwehrende Substanzen (Repellentien) auf – insbesondere abends und nachts. Wichtig ist die Verwendung geeigneter Wirkstoffe. Synthetische Stoffe, wie Icaridin oder DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid) wirken besser als pflanzliche Wirkstoffe, wie beispielsweise ätherische Öle, und weisen auch ein geringeres Risiko für allergische Reaktionen oder Reizungen der Haut auf. Tragen Sie das Insektenschutzmittel frühzeitig (also bereits vor dem ersten Kontakt mit den Insekten) entsprechend der Herstellerangaben in ausreichender Menge auf. Vermeiden Sie dabei den Kontakt mit Augen, Schleimhäute und geschädigter (also wunder, gereizter oder sonnenverbrannter) Haut. Starkes Schwitzen, Kontakt mit Wasser, beispielsweise beim Schwimmen, und sogar bereits eine hohe Luftfeuchtigkeit führen dazu, dass die Mittel kürzer wirken. Denken Sie in diesen Fällen frühzeitig an erneutes Auftragen.
Wenn Sie die Insektenschutzmittel (Repellentien) zusammen mit Hautpflegemitteln oder Sonnenschutzmitteln auftragen, sollten Sie das Insektenschutzmittel immer zuletzt auftragen. Am besten halten dabei einen zeitlichen Abstand von ca. 15-20 Minuten zwischen dem Auftragen des Sonnen- und des Insektenschutzmittels ein, denn ansonsten wird eventuell die Wirkung Ihres Sonnenschutzmittels beeinträchtigt.
Repellentien bei Schwangeren und Kindern
Kein mir bekanntes Repellent ist für die Verwendung durch Schwangere zugelassen. Das liegt, wie bei vielen Substanzen daran, dass keine aufwendigen Studien mit Schwangeren durchgeführt wurden, und nicht unbedingt daran, dass sie schädlich sind. Generell rate ich Schwangeren jedoch dazu auf DEET-haltige Repellentien zu verzichten. Wenn die anderen Maßnahmen nicht ausreichen und Sie ein Repellent verwenden wollen, dann nutzen Sie eines mit dem Wirkstoff Icaridin, der weniger bedenklich ist als DEET. Für die Anwendung bei Säuglingen und Kindern beachten Sie bitte, ab welchem Alter das jeweilige Repellent zugelassen ist. Lassen Sie sich ggf. dazu in der Apotheke oder Drogerie beraten.
2. Köperbedeckende Kleidung
Tragen Sie beim Aufenthalt im Freien helle, leichte Kleidung. Mücken werden besonders durch den Schweiß auf nackter Haut angezogen. Achten Sie daher auf lange Ärmel und Hosenbeine, denn von Kleidung bedeckte Hautflächen sind besser gegen Mücken geschützt. Besonders abends und nachts ist körperbedeckende Kleidung daher ein wichtiger Schutz.
Sie können Ihre Kleidung mit insektenabwehrenden Substanzen (Repellentien) imprägnieren. Beachten Sie, dass Sie diese nach jedem Waschen neu imprägnieren müssen. Es gibt allerdings auch Mückenschutzkleidung, die bereits fertig imprägniert ist. In der Regel ist dies zugleich tropengeeignete Funktionskleidung, die nicht nur gegen Mücken imprägniert ist sondern auch einen Lichtschutzfaktor aufweist.
3. Mückengeschützte Räume
Halten Sie sich abends und nachts in mückengeschützten Räumen auf, dann vermeiden Sie Mückenstiche. Mückengeschützt sind klimatisierte Räume mit Klimaanlage (und geschlossenen Fenstern) und Räume mit Mückengittern an Fenstern und Türen.
4. Moskitonetz
Moskitonetze sorgen dafür, dass Sie in der Nacht ungestört von Mücken schlafen können. Schlafen Sie daher – vor allem in den Subtropen und Tropen – am besten unter einem (möglichst mit insektenabwehrenden Substanzen imprägnierten) Moskitonetz. Achten Sie darauf, dass die Maschenweiter weder zu groß ist, so dass Mücken eindringen können, noch zu klein ist, so dass man nicht mehr hindurchsehen kann und zudem möglöicherweise die Luftzirkulation eingeschränkt ist. Empfohlen wird eine Maschenweite von maximal 2 Millimeter. Das Moskitonetz muss so groß sein, dass Sie es nachts nicht berühren, sonst stechen die Mücken einfach durch das Netz hindurch.
Am besten bringen Sie Ihre eigenen Netze mit, denn oft sind die Netze vor Ort beschädigt. Schon ein kleines Loch jedoch reicht den Mücken aus, um einzudringen und Sie trotz Netz zu stechen. Dann können Sie auch ein imprägniertes Netz kaufen. Hängen Sie das Mokitonetz am besten tagsüber, noch deutlich vor Anbruch der Dämmerung, auf. Damit vermeiden Sie, dass dämmerungsaktive Mücken bereits unterwegs sind und ggf. bereits beim Aufhängen unter das Netz gelangen.
5. Maßnahmen zur Insektenbekämpfung
Nutzen Sie im Wohn- und Schlafbereich klassische Maßnahmen zur Insektenbekämpfung, beispielsweise
- Insektenvernichter,
- Mückenstecker und
- Aerosole und Rauchspiralen.
Insektenvernichter locken Insekten durch UV-Licht an und töten sie dann einen Stromschlag. Diese Geräte brauchen (nach deutschem Recht) einen Berührungsschutz (ein Gestell aus Kunststoff oder einen geerdeten Metallkäfig). Stellen Sie die Geräte außerhalb der Reichweite von Kinderhänden auf, da diese ggf. durch den Käfig hindurch greifen können.
Es gibt zwei Arten von Mückensteckern. Die Biozidverdampfer verdampfen entsprechende Substanzen. Die Ultraschallgeräte, die in der Regel etwas schwächer wirken, vertreiben die Insekten durch Ultraschall. Biozidverdampfer sollten möglichst nicht in Kinderzimmern oder in Räumen, in denen Schwangere schlafen verwendet werden. Am besten testen Sie die Wirksamkeit der Geräte und auch, ob Sie die Substanz gut vertragen, bevor Sie ein solches Gerät die ganze Nacht betreiben.
Wenn Sie Aerosole oder Rauchspiralen, die sich beispielsweise gut für die Terrasse oder den Balkon eigenen, in geschlossenen Räumen verwenden, können sie die Schleimhäute und die Bronchie reizen.
Am besten verlassen Sie sich nicht nur auf eine Maßnahmen sondern setzen eine Kombination von verschiedenen Maßnahmen zum Schutz vor Mücken/ Insekten ein. Auf diese Art und Weise erreichen Sie einen guten Schutz vor Mückenstichen!
Weitere Tipps zu Sommer- und Urlaubsthemen finden Sie im Blog und auf meiner Website:
Sonnenallergie – Polymorphe Lichtdermatose
Wie Sie Ihre Kinder richtig vor der Sonne schützen
Tipps zur Venengesundheit – auf Reisen und in warmen Regionen