Kinder mit vielen Leberflecken: besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko im späteren Leben?
In einer Studie wurde überprüft inwieweit eine hohe Anzahl von Muttermalen bei Kindern möglicherweise einen Einfluss auf das Hautkrebsrisiko hat. Im Rahmen der Studie wurden über 400 Kinder von der 8. bis zur 11. Klasse dermatoskopisch überwacht. In der 8. oder 9. Klasse, also im Alter zwischen 13 und 15 Jahren wurden die teilnehmenden Kinder erstmals mit einem Auflichtmikroskop (Dermatoskop) auf Leberflecke untersucht. Nach Eintritt in die 11. Klasse erfolgte dann eine erneute Untersuchung.
Viele Muttermale in der Kindheit erhöhen das Risiko als Erwachsener besonders risikoreiche Muttermale zu entwickeln
Mehr als jeder vierte Studienteilnehmer hatte bei der Abschlussuntersuchung besonders viele Leberflecke mit einem ungewöhnlichen (atypischen) Erscheinungsbild. Für Teilnehmer, bei denen man bereits in der 8. oder 9. Klasse mehr als 12 Muttermale entdeckt hatte, war das Risiko, mit 17 Jahren besonders viele Leberflecke mit einem ungewöhnlichen (atypischen) Erscheinungsbild zu haben, mindestens fünfmal so hoch wie für Teilnehmer, die bei der Erstuntersuchung höchstens 6 Leberflecke hatten. Atypische Muttermale werden mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko in Verbindung gebracht.
Zusammengefasst: Kinder mit vielen Leberflecken entwickeln später eher atypische Muttermale, die wiederum eher mit einem Hautkrebsrisiko in Verbindung gebracht werden.
Kinder mit vielen Muttermalen: Was empfiehlt der Hautarzt?
Als Hautarzt leite ich aus diesen Studienergebnissen folgende Empfehlungen für die Eltern von Kindern mit vielen Leberflecken ab:
- Kinder mit vielen Leberflecken sollten ganz besonders sorgfältig vor Sonne geschützt werden, um das Hautkrebsrisiko im Erwachsenenalter nicht noch weiter zu erhöhen.
- Die Kinder mit vielen Muttermalen sollten frühzeitig für das Thema sensibilisiert werden, so dass sie ganz bewusst auf neu entstandene Muttermale und Veränderungen von bestehenden Leberflecken achten. Neue oder veränderte Muttermale sollten dermatoskopisch untersucht werden.
- Auch unabhängig von der Eigenbeobachtung sollten die Muttermale von Kindern mit vielen Leberflecken frühzeitig dermatoskopisch überwacht und idealerweise auch für spätere Vergleiche dokumentiert werden.
- Die Hautkrebsvorsorge sollte dann im Erwachsenenalter sehr engmaschig erfolgen. Atypische Muttermale müssen dann spätestens bei einer Veränderung ggf. mit elektrischer Impedanzspektroskopie (Nevisense) überprüft oder oder bei Anzeichen für eine Entartung operativ entfernt und feingeweblich untersucht werden.
- Zwar rate ich ohnehin dringend von der Nutzung einer Sonnenbank/ eines Solariums ab. Kinder und Jugendliche dürfen gar keine Sonnenbank benutzen. Für betroffene Kinder mit vielen Leberflecken gilt diese Warnung aber umso deutlicher.
Beratung, Hautkrebsfrüherkennung und Hautkrebsbehandlung in Mainz
In meiner dermatologischen Praxis in Mainz kläre ich auch über die Gefahren von UV-Strahlung auf, berate zum Thema Sonnenschutz und führe Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchungen mit dem Auflicht-Mikroskop und dem Video-Auflichtmikroskop (inkl. digitaler Dokumentation) durch. Die Melanomerkennung sichere ich ggf. durch eine elektrische Impedanzspektroskopie (Nevisense) ab. Die Entfernung verdächtiger Hautmale erfolgt direkt im Eingriffsraum/ OP der Praxis.
Mehr zum Thema Hautkrebsvorsorge und Hautkrebsbehandlung in meiner dermatologischen Praxis in Mainz.
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