Schönes Wetter – keine gute Zeit für Heuschnupfen-Allergiker
Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen, im Garten sprießt es – wer freut sich da nicht? Zumindest für Pollenallergiker beginnt schon jetzt die eher unangenehme Zeit des Jahres: Die Heuschnupfen-Zeit. Denn die ersten Pollen sind bereits seit Januar unterwegs und je wärmer und trockener es ist, desto mehr werden es. Auch wenn die Hauptblütezeit uns erst noch bevorsteht. Zunächst stehen Erle und Hasel an, dann folgen Birke und Esche und dann geht es Schlag auf Schlag.
Als Heuschnupfen-Allergiker fragt man sich natürlich: Kann ich die nächsten Tage noch frei durchatmen? Muss ich jetzt schon eine extra Ration Papiertaschentücher einstecken? Sollte ich eventuell sogar schon entsprechende Medikamente dabei haben?
Informationen bietet der Pollenflug-Gefahrenindex
Eine gute Hilfestellung zur Beantwortung dieser Fragen liefert das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit dem Pollenflug-Gefahrenindex. Natürlich gibt es keine pauschale Antworten auf diese Fragen, denn das Klima und die Wetterlage der einzelnen Regionen stellt einen entscheidenden Faktor dar.
Worauf basiert dieser Pollenflug-Gefahrenindex? Die regionalen kurz- und mittelfristigen Wettervorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bilden eine wichtige Basis. Ebenso die Pollenkonzentrationen, die von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst gemessenen und auswertet werden. Zusätzlich liefert die Agrarmeteorologie des DWD weitere Daten zum Blütezeiten. Diese Informationen nutzt das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des DWD dann zur Erstellung des Index.
Der Zusammenhang zwischen der erwarteten Pollenkonzentration in der Luft und der Stärke der Heuschnupfen-Symptome ergibt dann den Indexwert.
Wie verbreitet sind Pollenallergien?
Man geht aktuell – bei steigender Tendenz – von einem Bevölkerungsanteil mit Pollenallergie von über 15 Prozent aus, d.h. mehr als jeder siebte leidet an Heuschnupfen. Symptome sind laufende Nase, gereizte Augen – bis hin zu Bindehautentzündungen aber auch asthmatische Beschwerden treten auf. Die Konzentration der Pollen in der Umgebungsluft ist ein wesentlicher Faktor für die Stärke der Symptome. Wird eine Pollenallergie nicht behandelt besteht die Gefahr, dass sich innerhalb von 10 bis 15 Jahren aus dem einfachen Heuschnupfen ein allergisches Asthma entwickelt.
Was kann man als Pollenallergiker tun?
Treten Heuschnupfen-Symptome auf, sollte man einen Dermatologen/ Allergologen aufsuchen. Allergietest und systematische Behandlung (Hyposensibilisierung) sollten allerdings VOR oder NACH der Pollensaison, also in der sogenannten pollenfreien Zeit stattfinden. Während des Pollenflugs kann der Arzt, Ihnen nur helfen mit Medikamenten die Symptome zu bekämpfen. Auch Sie selbst können die Pollenbelastung reduzieren:
- Nutzen Sie die Pollenflugvorhersage/ den Pollenflug-Gefahrenindes und passen Sie Ihr Verhalten daran an, in dem Sie beispielsweise
- bei hoher Pollenbelastung den Aufenthalt im Freien vermeiden
- Ihren Urlaub zeitlich auf die Pollensaison abstimmen und weniger belastete Regionen (Gebirge und Meer) wählen
- die Chance nutzen nach einem Regen im Freien pollenfreie Luft zu genießen
- Werden Sie Pollen, der an Ihnen klebt, wieder los in dem Sie,
- mehrmals am Tag das Gesicht und die Hände waschen
- jeden Abend bevor Sie ins Bett gehen die Haare ausspülen
- tägliche Nasenduschen machen
- Halten Sie Ihr Zuhause, insbesondere auch Ihr Schlafzimmer, möglichst frei von Pollen, indem Sie
- Ihre Fenster möglichst während des Pollenflugs geschlossen halten: lüften können Sie in der Stadt morgen zwischen 6 und 8 Uhr, in ländlichen Gegenden eher zwischen 19 und 24 Uhr
- Teppiche/ Teppichboden vermeiden und stattdessen Hartböden, wie Parkett, Laminat oder Vinyl bevorzugen
- in der Wohnung nasse Handtücher aufhängen, in denen sich Pollen verfangen
- vermeiden, Ihr Schlafzimmer mit Straßenkleidung zu betreten
- Ihre Bettwäsche häufiger waschen als zu anderen Jahreszeiten
- Denken Sie auch, wenn Sie unterwegs sind, daran Pollen zu vermeiden, indem Sie
- in die Lüftungsanlage Ihres Autos einen Pollenfilter einbauen lassen
- bei Auto- und Bahnfahrten die Fenster geschlossen halten
- möglichst stark befahrene Straßen meiden, da durch Abgas verunreinigte Pollen stärker belasten
- Vereinbaren Sie jetzt schon einen Termin für die pollenfreie Zeit bei ihrem Dermatologen/ Allergologen für
- einen Allergie-Test
- eine Hyposensibilisierung
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