Haarausfall

Haarausfall wird von Rauchen und Übergewicht begünstigt

 

Aktuelle Studie zum Zusammenhang von Haarausfall und Übergewicht sowie Rauchen

In einer italienischen Studie wurde überprüft, inwieweit Übergewicht und Rauchen ein erhöhtes Risiko für Haarausfall bedingen.

In der Studie wurden 351 Teilnehmer mit der Diagnose „erblich bedingter Haarausfall“ erfasst. Diese wurden in einem Gespräch u.a. auch zu ihrem Rauchverhalten und ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Die Ärzte bestimmten außerdem den Grad des Haarausfalls.

Auf Basis dieser Daten wurde dann mit statischen Verfahren bestimmt, wie wahrscheinlich ein Zusammenhang von Übergewicht und Rauchen und Haarausfall ist.

Die Ergebnisse sind eindeutig: Bei Teilnehmern mit einem Body-Mass-Index von mindestens 25, die außerdem Raucher waren, erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit für Haarausfall um mehr als das Sechsfache.

 

Bekannte Gründe für Haarausfall bei Männern und Frauen

Was viele Männer erst im fortgeschrittenen Alter ereilt, kennen andere Männer schon in recht jungen Jahren: Lichte Stellen am Hinterkopf, Geheimratsecken an der Stirn bis hin zu einer vollständigen Glatze. Mit zunehmendem Alter verlieren bis zu 80 % der Männer ihre Haare.

Bei Frauen sind es rund 40 %. Hier setzt der Haarausfall oft nach den Wechseljahren ein.

Bei insgesamt etwa 95 % aller Fälle ist erblich bedingter Haarausfall im Spiel. Man spricht bei diesen Männern und Frauen von androgenetischer Alopezie. Andere Formen sind kreisrunder Haarausfall und diffuser Haarausfall.

 

Italienische Studie sucht nach Ursachen für Haarhausfall

Italienische Forscher vom Istituto Dermopatico dell’Immacolata in Rom haben nun noch zwei weitere Gründe für Haarausfall identifizieren können: Übergewicht und Rauchen.

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 351 Studienteilnehmern aus, die als Diagnose „androgenetische Alopezie“ erhalten hatten. 67 % der Studienteilnehmer  waren Männer, der Altersdurchschnitt betrug 35 Jahre.
Ziel der Studie war es herauszufinden, welche Gründe neben den Genen bei Haarausfall eine Rolle spielen. Dazu befragten die Wissenschaftler alle Teilnehmer mittels eines standardisierten Fragebogens nach folgenden Faktoren:

  • Ausbildung,
  • Beruf,
  • erblich bedingter Haarausfall in der Familie,
  • Ernährungsweise,
  • Alkoholkonsum,
  • chronische Krankheiten,
  • Rauchverhalten,
  • Body-Mass-Index (BMI)
  • Einnahme von Medikamenten, inklusive Nahrungsergänzungsmitteln.

Zugleich wurde von den Wissenschaftlern der Grad des Haarausfalls bestimmten die Forscher mithilfe der sogenannten Ludwig- und Norwood-Klassifikation nach optischen Kriterien bestimmt. Außerdem wurden die Haare der Studienteilnehmer mithilfe einer Trichoskopie untersucht. Dabei werden Haarschaft, Haarbalgmündungen und umliegende Kopfhaut mit Hilfe einer stark vergrößerten Aufnahme beurteilt. Auf diese Art und Weise konnten die Wissenschaftler den Antworten aus der Befragung die jeweilige Ausprägung des Haarausfalls der Studienteilnehmer gegenüberstellen.

 

Eindeutige Studienergebnisse: Übergewicht und Tabakkonsum stellen – neben Geschlecht und Alter – wichtige Risikofaktoren für Haarausfall dar

Der Zusammenhang der Ergebisse der Untersuchungen und der Befragungsergebnisse wurde dann statistisch untersucht: Das Ergebnis war eindeutig: Neben Alter und Geschlecht – beides bekannte Risikofaktoren für androgenetische Alopezie – konnten zwei wichtige Risikofaktoren identifiziert werden: Das Risiko für eine mäßige oder schwere Alopezie stieg bei Studienteilnehmern, die einen BMI von 25 und mehr hatten, und gleichzeitig mehr als zehn Zigaretten täglich rauchten, um das Sechsfache.
Selbst als bestehende Fettstoffwechselstörungen, Alkoholkonsum und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln statistisch als mögliche Haarausfall-Ursachen berücksichtigt wurden, lag das Risiko immer noch um das Fünffache höher.

 

Ursachen sind noch unbekannt

Worin genau der Zusammenhang des Tabakkonsums und des Übergewichts und dem Haarausfall liegt, ist noch unbekannt. Es wurde keine Proben der Kopfhaut entnommen, so dass die Wissenschaftler allenfalls Vermutungen anstellen können.
Möglich ist auch, dass die beim Rauchen eingeatmeten Giftstoffe die Haarfollikel schädigen.

 

Was der Hautarzt rät

Mein Tipp als Hautarzt: Wer sein Risiko für Haarausfall senken möchte, sollte mit dem Rauchen aufhören und bei Übergewicht sein Gewicht reduzieren. Beides tut der Gesundheit im allgemeinen gut – evtl. hilft es Ihnen zusätzlich länger Ihr Haar zu behalten!