Deutlicher Rückgang der Sonnenbanknutzung
Das Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen (IVDP) am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf veröffentlichte kürzlich die neusten Zahlen zur Nutzung von Solarien in Deutschland.
Danach ist zwischen 2001 und 2015 der Anteil der Berufstätigen, die sich zu Bräunungszwecken künstlichem UV-Licht aussetzen, von 11 auf 1,6 Prozent gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von gut 85 Prozent innerhalb dieses Zeitraums.
Am häufigsten gehen die unter 35-Jährigen auf die Sonnenbank, wobei sich auch in dieser Gruppe eine deutliche Reduktion von 16 Prozent in 2001 auf ca. 4 Prozent in 2015 zeigt. Insgesamt gibt es auch einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Frauen (12,5 Prozent (2001)/ 2 Prozent (2015)) nutzen das Solarium deutlich häufiger als Männer (7,3 (2001)/ 1,3 Prozent (2015)).
Die Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen
So gut diese Nachrichten aus Sicht eines Hautarztes sind, so vorsichtig sollte man mit den Zahlen umgehen, denn es handelt sich nicht um eine repräsentative Befragung. Datenquelle sind ca. 150.000 Mitarbeitern in über 500 Firmen, die hautärztlich untersucht und dabei auch nach eventuellen Risikofaktoren für Hautkrebs gefragt wurden. Dabei muss man davon ausgehen, dass die Personen, die an der Hautkrebsvorsorge freiwillig teilnahmen möglicherweise eher für das Thema Hautkrebs sensibilisiert sind als andere.
Besonders deutlich war der Rückgang zwischen 2008 und 2009. Während die Nutzungsrate im Schnitt der Jahre 2001 bis 2008 noch 7 Prozent betrug, lag sie von 2009 bis 2015 nur noch bei 2,2 Prozent.
Man kann annehmen, dass das Solariumsverbot für Minderjährige von 2009 und auch die Diskussion zum Thema Hautkrebsvorsorge in der Öffentlichkeit zu dieser Zeit eine entsprechende Wirkung erzielt haben.
Die Forscher empfehlen weiterer Kampagnen, um auf Hautkrebsrisiken aufmerksam zu machen. Schließlich gebe es keine Hinweise auf positive Effekte einer künstlichen Bräunung, die sich nicht auch auf eine andere Weise erreichen ließen.
Quelle: J Eur Acad Dermatol Venereol 2018; online 8. November