Nagelpilz
Nagelpilz ist häufig
Nagelpilz kann an den Fußnägeln und auch an den Fingernägeln auftreten. Da wir überall Pilzsporen begegnen ist auch das Risiko, einer Pilzinfektion recht hoch. Eine der häufigsten Pilzerkrankungen beim Menschen ist der Nagelpilz (Onychomykose). Ca. 15-20 % der Bevölkerung in Deutschland haben mindestens einmal in ihrem Leben eine Nagelpilzinfektion (Onychomykose). Die Auslöser der Nagelpilzinfektion sind sogenannte Fadenpilze (Dermatophyten), deren bevorzugter Lebensraum die Hornsubstanz von Haut, Haaren und Nägeln ist.
Hoher Leidensdruck
Betroffene leiden oft an einem hohen Leidensdruck, da der Pilzbefalls zu sehr unschönen optischen Veränderungen der infizierten Nägel führt. Eine Infektion an den Fingernägeln wird daher als besonders störend empfunden. Aber spätestens im Sommer oder wenn man das Schwimmbad oder die Sauna besuchen möchte, löst auch der Nagelpilz an Fußnägeln einen entsprechenden Leidensdruck aus.
Wie man eine Infektion erkennt
Eine Nagelpilzinfektion beginnt schleichend: weiße oder gelbliche Verfärbungen am Nagelrand sind erste Anzeichen, dass der Nagel mit einem Pilzerreger infiziert ist. Je weiter sich der Pilz im Nagel ausbreitet, desto deutlicher werden die Symptome: bei fortschreitender Infektion verdickt sich die Nagelplatte und wird rillig. Stark geschädigte Nägel werden brüchig und lösen sich vom Nagelbett.
Risikogruppen
Zu den wichtigstem Risikogruppen gehören Diabetiker und ältere Menschen mit Durchblutungsstörungen. Ebenso Kinder und sportlich aktive Menschen.
Klassische Behandlungsoptionen
Früh behandeln
Es ist wichtig, der Nagelpilzinfektion mit einer frühen Behandlung entgegenzuwirken. Je weiter sich der Pilz ausbreitet, desto langwieriger wird die Behandlung.
Medikamentöse Behandlung
Der erste Schritt ist oft die medikamentöse Behandlung. So stehen diverse Präparate, wie Lacke, zur lokalen Therapie zur Verfügung, jedoch bedarf es einer langen, oft über ein Jahr andauernden Therapie, um eine sichtliche Besserung zu erkennen.
Möglich ist auch eine systemische Behandlung mit Tabletten, in deren Verlauf regelmäßig die Blutwerte kontrolliert werden müssen, weil diese Medikamente häufig die Entgiftungsfunktion der Leber herabsetzen, was man an entgleisenden Leberwerten feststellen kann. Auch kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Daher stellt diese Behandlung oft keine Option für bestimmte Patientengruppen dar. Auch lehnen manche Patienten eine solche Behandlung von sich aus ab, weil sie die Tabletten nicht vertragen, weil sie schon regelmäßig andere Medikamente einnehmen oder aus Angst vor den Nebenwirkungen der Pilzmedikament.
Viele Nagelpilzerkrankungen sind mit den üblichen Behandlungsmethoden nur schlecht zu heilen. Die Rückfallquote ist sehr hoch.
Lasertherapie bei Nagelpilz
Nagellaser: Laserbehandlung bei Nagelpilz
Eine weitere effiziente Möglichkeit zur Bekämpfung des Pilzbefall am Nagel ist die Therapie mittels Laser (Nagellaser). Dabei handelt es sich um ein relativ neues Behandlungsverfahren, das wir gerade auch in diesen Fällen als sinnvolle Behandlungsalternative anbieten. Wir bieten zwei Behandlungsverfahren an: die thermische Laserbehandlung mit dem Nagellaser und die athermische mikrobielle photodynamische Therapie mit dem Nagellaser.
Thermische Lasertherapie (Nagellaser)
Bei der thermischen Lasertherapie wird der Laserstrahl des Nagellasers langsam über das Nagelbett geführt. Der genaue Wirkmechanismus der thermischen Lasertherapie von Nagelpilz ist noch unbekannt: die Wissenschaft geht davon aus, dass die durch den Nagellaser erzeugte Wärme zu einer Schädigung des Pilzes und der Sporen unter- und innerhalb des Nagels führt. Manche Wissenschaftler vermuten auch, dass der Laser freie Radikale erzeugt, welche Pilz und Sporen schädigen.
Unabhängig von diesen Erklärungen der feststellbaren Wirkung spürt der Patient während der Behandlung, die ein bis zwei Minuten je Nagel dauert, lediglich eine leichte Erwärmung. Eine Anästhesie ist nicht notwendig und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Durch die Behandlung entstehen keine sichtbare Schäden am behandelten Nagel oder der angrenzenden Haut.
Die Behandlung ist noch recht neu, die Studienlage ist daher noch nicht eindeutig: Je nach Studie wurden nach 6 – 12 Monaten 98-100% der Nägel geheilt, andere Studien zeigen dagegen nur Heilungsraten von 68-80%. Daher betten wir die Laserbehandlung immer in ein ganzheitliches Behandlungskonzept ein, bei dem wir verschiedene Behandlungsoptionen kombinieren.
Manche sehr schmerzempfindliche Patienten spüren die Erwärmung deutlicher, diesen Patienten empfehlen wir die athermische Lasertherapie.
Athermische, antimikrobielle photodynamische Lasertherapie (PDT mit dem Nagellaser)
Die photodynamische Therapie (PDT) mit Laseraktivierung ist die neuste Methode gegen Nagelpilz. Dabei handelt es sich um eine sehr schonende Methode. Vor der Behandlung wird ein blauer, spezieller Farbstoff auf den vorbereiteten, infizierten Nagel aufgetragen. Der Farbstoff setzt sich an die Pilzfäden fest. Durch die Bestrahlung mit dem Nagellaser wird die fungizide Wirkung des Farbstoffs aktiviert und der Pilz abgetötet. Die Behandlung ist schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen. Nach der Behandlung wird der blaue Farbstoff entfernt.
Das PDT-Konzept (mit anderen Wirkstoffen und anderem Licht) setzen wir in der Praxis schon lange erfolgreich bei der Behandlung von Hautkrebs ein. Mehr dazu hier und hier.
Ebenso wie die klassische Laserbehandlung von Nagelpilz setzen wir die antimikrobielle PDT als Teil eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes ein.
Behandlungsfrequenz und Behandlungsdauer
Nägel wachsen sehr langsam, nämlich nur ca. 0,5 bis 1,2 Millimeter pro Woche. Es dauert daher längere Zeit bis der geschädigte Teil des Nagels herausgewachsen ist. Die Häufigkeit bzw. Dauer der Laserbehandlung hängt stark davon ab, wie viel bereits vom Nagel geschädigt ist. Anfänglich empfehle ich in der Regel eine häufigere Behandlung (etwa alle 14 Tage), später reduziert sich die Häufigkeit deutlich. Wichtig ist, einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen und die Laserbehandlung in ein ganzheitliches Behandlungskonzept einzubetten.